– Mit Einträgen in Tagebüchern ist es ja oft ganz unterschiedlich. Manchmal bewegen einen die verschiedensten Dinge, es gibt täglich etwas aufzuschreiben und die Worte sprudeln nur so aus einem heraus. Und manchmal ist es so, dass der Buchdeckel zugeklappt bleit und das Tagebuch für eine Zeit lang im Regal verschwindet. Sei es, weil es nichts Besonderes zu berichten gibt oder auch, weil man gerade keine Muse oder Ideen zum Schreiben hat.

Vorgestern war bei mir mal wieder so ein Tag. Es wollten sich einfach nicht die richtigen Worte für die zurückliegenden Tage finden lassen und auch bei den vielen Fotos war kaum etwas Brauchbares dabei. An sich ja nichts Außergewöhnliches. Das passiert immer wieder mal. Meist krieg ich dann aber noch die Kurve. Vorgestern allerdings – da war absolut nichts zu machen. Am Abend hab ich dann einfach mein Notebook zugeklappt und es gut sein lassen. Dieser Tag hat dann aber irgendwie auch einen Stein ins Rollen gebracht.

Ich hab mich ja schon länger gefragt, wie das wohl ist, zu reisen ohne einen Blog zu haben. Einfach nur unterwegs sein, Rechner und Kamera mal eine Zeit lang ausgeschaltet lassen und sich so zu seinem Glück zwingen, die Orte an denen man ist mal wieder etwas intensiver mit den eigenen Sinnen zu erleben. Wirklich da sein, wo man gerade ist, Zeit haben und wirklich mal hinsehen und hinhören auf das, was um einen herum ist. Sicher erlebt man seine Umgebung ganz anders, wenn man sich nicht dauernd eine Kamera vor Augen und Nase hält oder überlegt, wie man dieses oder jenes in einem neuen Beitrag unterbringen kann.  

Und genau das möchte ich jetzt mal ausprobieren. Einfach ein paar Wochen nichts schreiben, keine oder nur wenig Bilder machen und auch nur das Allernötigste im Internet erledigen. Vielleicht bis Ende des Jahres. Oder auch weniger. Je nachdem, wie das sich mit der Muse und den Ideen entwickelt. Dauert bestimmt nicht lange, dann ist beides wieder da. –